Meine Liebe zu den Steinen kam schon früh. Als Kind habe ich mir nach und nach eine stattliche Sammlung von Halbedelsteinen, Mineralien und Versteinerungen aufgebaut. Später faszinierten mich die Cairns in Irland, die Steinkreise und Standing Stones, aber auch die kleinen Steintürmchen und -männchen, die in den Bergen oft als Wegweiser im Nebel dienen.
Meine regelmässigen Reisen in meine zweite Heimat im Oberengadin haben diese Faszination für Steine weiter befeuert und tun dies noch immer, gibt es dort doch wunderbar glitzernde, grüne, weisse, rote und schwarze Steine, flache, runde, kantige... die Auswahl ist unbegrenzt. Es kommt nicht überraschend, dass mir auf meiner Wanderung auf dem Jakobsweg der Halt beim Cruz de Ferro grossen Eindruck machte, bei dem man einen Stein, und sinnbildlich damit auch eine Last ablegte: Das Kreuz auf dem Monte Irago auf 1500 Metern Höhe ist umringt und eingebettet in alle möglichen Steine, welche von Pilgern dort abgelegt wurden. Und man hat das Gefühl, man spüre den Nachhall der Menschen, die hier innegehalten haben, ihre Sorgen, Träume und Hoffnungen (vgl. Foto links).
In den letzten Jahren habe ich verschiedene kreative "Disziplinen" versucht, und bin bei der Malerei, der Steinmalerei, der Fotografie und dem Erstellen von Grusskarten hängen gelieben. Zweifelsfrei gibt es zahllose andere Möglichkeiten, sich künstlerisch auszudrücken, und ich bewundere Menschen, die gut nähen oder stricken können. Aber für mich bleibt es wohl bei Pinsel, Stein und Papier.
Die kreative Arbeit ist ein guter Ausgleich zu meinem Beruf als Juristin. Zusammen mit meiner Familie, meinen zwei Katzen und sechs Hühnern lebe ich im schönen Aargau in der Schweiz.
Marion Parry Meier, Untersiggenthal, im Januar 2023